Longieren

Das Longieren mit Hund oder Longiertraining ist eine Trainingsform, bei der der Hund außen um einen Kreis läuft und dabei den Kommandos des Hundeführers folgt. Anhänger sehen darin eine Möglichkeit, die Bindung und Kommunikation zwischen Hund und Mensch (Hundeführer) herzustellen, zu verbessern und zu festigen.

Die Herkunft des Longiertrainings ist unbekannt, heute gibt es dazu mehrere Theorien: Möglicherweise stammt es aus dem Pferdetraining, wo beim Longieren das Pferd vom Menschen an einen langen Zügel im Kreis geführt wird. Alternativ ist eine Herkunft aus dem Hütetraining denkbar. Hier werden die Schafe bei Beginn der Ausbildung rund eingepfercht und der Hund lernt, diesen Pferch zu umkreisen.

Das Longieren erfolgt an einem abgesteckten Kreis, dessen Durchmesser je nach Größe des Hundes etwa 10 bis 30 Meter beträgt. Der Hundeführer bewegt sich im Inneren des Kreises, der Anfängerhund wird an einer Leine geführt. Im Verlauf des Trainings lernt der Hund, sich ausschließlich außerhalb des Kreises zu bewegen und dabei auf die – in erster Linie körpersprachlich gegebenen – Signale des Hundeführers zu achten. Zum Aufbau dieses Verhaltens existieren verschiedene Ansätze (restriktiv aufgebaute Tabouzone Innenkreis, Klickertraining). Bei allen Formen des Trainingsaufbaus wird Wert darauf gelegt, dass der Hund agiert und für richtiges Verhalten bestätigt wird (→ Konditionierung). In Erwartung der Bestätigung beginnt der Hund den Hundeführer genau zu beobachten. Er muss herausfinden, welches Verhalten für die Bestätigung nötig ist und wird nicht gelockt.

Der Hundeführer begibt sich mit fortschreitendem Training immer näher zum Kreiszentrum. Ziel des Trainings ist es, dass der Hund lernt, auch auf Distanz auf Signale des Menschen zu achten und entsprechend zu reagieren.

In fortgeschrittenen Trainingsphasen werden Kommandos eingebaut, wird die Leine weggelassen, sogar der sichtbare Kreis wird abgebaut (Freies Longieren). Auch die Arbeit an zwei Longierkreisen ist verbreitet. Es existieren auch sportliche Wettbewerbe.

Grundsätzlich ist dieses Training für alle Hunde geeignet, die sich gerne bewegen.Da das Training individuell auf jeden Hund abgestimmt wird, spielen Alter ,Größe oder kleine Behinderungen keine  Rolle.

Wenn ich eine Beschäftigung für mich und meinen Hund suche, die  ich  ohne große Ausstattung an unterschiedlichen Orten im Alltag einbauen kann, ist das Longieren geeignet.

Wenn mein Hund geistig und körperlich gefordert werden möchte, wenn beide Spaß an gemeinsamen Aufgaben haben ist dieser Sport bestens geeignet.

Wenn ich die Kommunikation zu meinem Hund verbessern möchte, wenn mein Hund in manchen Situationen auffälliges, unerwünschtes Verhalten zeigt, kann das Longiertraining helfen, die Beziehung zum Menschen und damit auch das Verhalten des Hundes in die gewünschte Richtung zu beeinflussen.

Das Mensch-Hunde-Team lernt seine Aktionen zu koordinieren und wechselseitig die Körpersprache zu beobachten und darauf zu reagieren. Auf diese Weise hat das Longiertraining eine hohe, motivierende Wirkung, verbessert die Distanzarbeit und die Bindung.

 

Quelle: wikipedia